In einigen Fälle ist es durchaus sinnvoll die Passwortabfrage für den SUDO-Befehl zu deaktivieren. Ich denke dabei zum Beispiel an die lokale Entwicklungsmaschine, bzw. VirtualBox.
Um das zu erreichen muss die Datei /etc/sudoers bearbeitet werden.
WICHTIG: Die Datei sollte nicht direkt bearbeitet werden, da man sich sonst schnell aussperren kann!
# sudo visudo
Es öffnet den PICO-Editor und prüft die Syntax nach der Änderung. Um die Passwortabfrage auszuschalten muss nur eine Zeile ergänzt werden:
ALL ALL = NOPASSWD: ALL
Danach die Datei mit STRG+O speichern und das Programm mit STRG+X verlassen.
Was macht man aber nun, wenn die Datei /etc/sudoers direkt bearbeitet wurde und der SUDO-Befehl nun nicht mehr funktioniert? Die Datei erneut bearbeiten geht nicht, da es dafür wiederum auch SUDO bräuchte.
Es gibt mehrere Wege um das Problem zu lösen.
- Wenn man sich an der Maschine direkt oder per SSH als ROOT anmelden kann, dann ist das der einfachste Weg. Ubuntu-Systeme zicken da in dem Fall leider etwas rum.
- Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Rechner oder die Virtuelle Maschine im “recovery mode” zu starten, die Festplatte als RW zum mounten und die Datei zu reparieren.
- Sollte der Bootloader keine Möglichkeit bieten, den “recovery mode” zu starten, kann man den Rechner immernoch mit einer Live-CD/DVD starten. Dann das Festplattenlaufwerk mounten und die Datei reparieren.
# sudo mount /dev/sda1 /mnt # sudo pico /mnt/etc/sudoers
Wenn das alles erledigt ist, kann der Rechner wie gewohnt verwendet werden.